Sonntag, 5. November, 17 Uhr, Kirche St.Laurenzen, St.Gallen
«Wachet auf, ruft uns die Stimme»
Kirche zwischen Babylon und Jerusalem – Reformation als Apokalypse
Referentin: Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati, Zürich
Die Texte aus der Apokalypse liesst Marie-Therese Mäder, Schauspielerin, Zürich.
Auf der Orgel spielt Verena Förster Präludium mit Fuge in E-Moll und in A-Dur von J. S. Bach,
wie auch verschiedene Bearbeitungen des Chorals «Wacht auf! ruft uns die Stimme»
Leitung: Pfarrer Andreas Schwendener, Präsident des Evang.-ref. Forums
Prof. Dr. Daria Pezzoli-Olgiati ist Religionswissenschaftlerin an der Universität Zürich.
In ihrer Forschung beschäftigt sie sich viel mit Bilderbotschaften der Religionen. Zu ihren Schwerpunkten gehören Jenseitsvorstellungen in der Antike und die Johannesoffenbarung.
Das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung (Apokalypse) des Johannes, beschreibt in visionären Bildern, wie gegen allen äusseren Schein und trotz Widerstände das von Jesus verheissene Reich Gottes seine Vollendung findet. Babylon und Jerusalem sind zentrale Symbole in dieser Schrift.
Babylon, der Ort der frühen Verbannung Israels, steht für die Gemeinschaft, die Gottes Plänen
entgegen steht, Jerusalem für die Vollendung der menschlichen Gemeinschaft.
Während der Reformation spielten die Symbole eine grosse Rolle, man wollte die Kirche aus
ihrer babylonischen Gefangenschaft befreien und sie an dem ausrichten, wovon die Schrift zeugt:
Der Ankunft des Gottesreiches. Daria Pezzoli-Olgiati beleuchtet die beiden Symbole aus
der Sicht der Religionswissenschaft und fragt nach ihrer Bedeutung für die Gegenwart.