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  Geschichte Zur Geschichte des Evangelisch-reformierten Forums St.Gallen

(ehemals «Freie protestantische Vereinigung St.Gallen»)

Gründung
Das Evangelisch-reformierte Forum (ehemals «Freie protestantische Vereinigung St.Gallen») wurde am 15. September 1919 mit dem Ziel gegründet, den Beitrag des Protestantismus zu aktuellen Zeitfragen gesamtstädtisch und über die innerkirchlichen Richtungsstreite (liberal / positiv) hinaus zur Geltung zu bringen.
Damals sahen die Protestanten der Stadt ihren Zusammenhalt gefährdet. 1902 haben sich die Reformierten im Westen der Stadt von der Muttergemeinde St.Gallen Centrum abgelöst und die Kirchgemeinde Straubenzell-St.Gallen-West gegründet, analog entstand 1906 im Osten die Kirchgemeinde Tablat-St.Gallen. Politisch verlief die Entwicklung gerade umgekehrt. 1918 wurde der mehrheitlich katholische Westen und Osten eingemeindet und kam zur Stadt. Damit war St.Gallen keine reformierte Stadt mehr. Von den sieben Stadträten war im Jahr 1919 ein einziger evangeischer Konfession.
Noch wichtiger aber war das Ziel, der inneren Zersplitterung entgegen zu wirken. Im Bezug auf Predigtstellen, kirchlichen Blätter, Vorsteherschaften usw. war man entweder «liberal» oder «positiv». Oft schien der Blick auf die wahren Fragen verloren zu gehen, und das in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, in der sich die Bevölkerung intensiv an öffentlichen Fragen wie Völkerbund, Gewerkschaften, Altersversicherung, Armee und Pazifismus, Schule usw. beteiligt hat. Der Ausschlag zur Gründung der Vereinigung war schliesslich die Konstituierung einer «Evangelischen Volkspartei der Schweiz». Sowohl der religiös-liberale Verein wie auch die positiv Gesinnten in St.Gallen befanden, dass sich der Protestantismus nicht durch eine neue Partei zur Geltung zu bringen hätte, sondern vielmehr durch das Wirken Einzelner in und durch die schon bestehenden Parteien und Institutionen. Genau hier nun liegt der eigentliche Zweck der damals gegründeten «Freien Protestantischen Vereinigung». Der Verein sollte den Evangelischen der Stadt St.Gallen ein Forum bieten, wo über die Kirchgemeinden und die theologische Richtungsstreite hinaus nach der Bedeutung und Mission des Protestantismus für die Gegenwart gefragt wird. Hier sollte das Evangelische St.Gallen gemeinsam ein Bewusstsein für reformierte Identität kultivieren. Eine Flugschrift von 1919, verfasst von Nathanael Hauri, Pfarrer zu St. Leonhard, sieht den Zweck der Vereinigung darin, «protestantische Männer und Frauen aller kirchlichen Richtungen und politischen Parteien der drei Kirchgemeinden St.Gallen, Tablat und Straubenzell zu sammeln, um protestantisches Bewusstsein zu wecken und zu pflegen».
Seit der Gründung 1919 arbeitet die Vereinigung in zwei Gremien. Ein Arbeitsausschuss erarbeitet aufgrund von Anregungen der «grossen Kommission» das Programm. Die Vereinigung begann mit 332 Mitglieder im Gründungsjahr, erreicht 1926 mit 1648 Mitgliedern ihren Höhepunkt und zählt heute noch rund 370 Mitglieder.

Veranstaltungen
Schon in den 20er Jahren spielte sich der Rhythmus von etwa vier Winterveranstaltungen und der jährlichen Reformationsfeier am Montag nach dem Reformationssonntag ein. Die Vorträge fanden lange Zeit im Hotel Schiff statt, die Reformationsfeiern in der Tonhalle. Die Auslagen der Vereinigung waren in den ersten Jahren vor allem für Publikationen bestimmt, in den 20er Jahren wurden acht Schriften ediert.
In einer 1969 von Hans Martin Stückelberger verfassten Jubiläumsschrift findet sich eine Zusammenstellung aller Veranstaltungen bis 1969. Namen wie Albert Schweitzer (1921), Adolf Schlatter, Leonhard Ragaz 1925), Emil Brunner (1925), Eduard Thurneysen oder Karl Barth (1941) ... zeigen, wie die Vereinigung namhafte Theologen nach St.Gallen gebracht hat und Theologie auf hohem Niveau an breite Bevölkerungskreise vermittelten konnte.
Ein eigenes Kapitel widmet Stückelberger der «Aera Henry Tschudy 1935-1952». In dieser Zeit wurde die sog. Schriften-Lese-Abende eingeführt (bis 1958). Man las gemeinsam Schriften von Zwingli, Calvin, Luther, Karl Barth usw..

Die Präsidenten
1919 – 1923: Ernst H. Zellweger, Präsident der evangelischen Kirchenvorsteherschaft Tablat-St.Gallen
1923 – 1925: Pfarrer Rosemann Giezendanner, Religionslehrer an der Verkehrs- und Kantonsschule St.Gallen
1926 – 1929: Prof. Dr. Wilhelm Ehrenzeller, St.Gallen
1929 – 1935: Pfr. Ulrich Gutersohn, Hauptlehrer für den evang. Religionsunterrricht an der Kantonsschule
1935 – 1952: Henry Tschudy, Buchdruckereibesitzer, Verleger, Kirchenrat, …
1952 – 1955: Dr. theol. Ernst Gerhard Rüsch, Professor an der Kantonsschule St.Gallen
1955 – 1961: E. Bangerter, Kantonsrat
1961 – 1974: Hans Martin Stückelberger, Kantonsschulprofessor
1974 – 1988: Pfarrer Karl Graf, Pfarrer zu St.Laurenzen-St.Mangen
1989– 2000: Pfarrer Dr. Frank Jehle, Pfarramt an der HSG
seit 2000: Pfarrer Andreas Schwendener, Redaktor St.Galler Kirchenbote

1990 gab sich die «Freie protestantische Vereinigung» ein neues Logo und den neuen Namen: «Evangelisch-reformiertes Forum St.Gallen»

Erste Eheberatung in der Schweiz
Eine Pinoiertat der Freien protestantischen Vereinigung St.Gallen ist die Gründung der ersten Eheberatungsstelle in der Schweiz im Jahr 1945. Sie gehört noch heute zum Evang.-ref. Forum, wurde aber bald von den drei Stadtgemeinden und der Kantonalkirche mitfinanziert. Heute gehören auch Kirchgemeinden im Unterrheintal und im Toggenburg zu den Beitragsgemeinden.